Atkins und Verdauungsprobleme
Bei der Atkins Diät gilt das Gleiche wie für nahezu alle stark kohlenhydratreduzierten Diäten. Häufig berichten AnwenderInnen von Verdauungsproblemen, wie Verstopfung oder Durchfall.
Ursache hierfür ist zumeist, dass zu wenig Ballaststoffe zu sich genommen werden, da es sich hierbei meist um Kohlenhydrate handelt. Und genau diese will man ja im Rahmen einer Kohlenhydratreduktion vermeiden.
Jeder leidet mal unter Verstopfung, aber während der Atkins Diät kann das häufiger vorkommen
In den ersten Tagen der Atkins Diät ist jedoch nicht die Verstopfung das Problem. Viel häufiger tritt genau das Gegenteil ein. Durchfall, verbunden mit schnellem Wasserverlust.
Dabei handelt es sich um einen ganz normalen Vorgang. Muss der Körper die gespeicherten Kohlenhydrate (Glykogenspeicher) aufbrauchen wird Wasser freigesetzt. Jedes Glykogen-Molekül bindet 3 Teile Wasser. Deswegen führt dies in den Diät-Anfangstagen nicht nur zu verstärktem Harndrang, sondern kann dann auch zu Durchfall führen.
Der Körper ist auf dem Weg in die Ketose und deswegen ist Durchfall sogar durchaus ein gutes Zeichen. Denn er signalisiert, dass Du auf dem richtigen Weg bist.
Und ganz nebenbei sorgt das ausgeschiedene Wasser für den angenehmen Nebeneffekt, dass Du schnell weniger Gewicht auf die Waage bringst. Natürlich ist das noch kein Fett … aber Du bist auf dem besten Weg in die Ketose und verwandelst Deinen Körper in einen Fettverbrennungs-Turbo!
Dem Körper werden die Ballaststofflieferanten entzogen
Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Obst zählen zu den Hauptlieferanten der für die Verdauung so wichtigen Ballaststoffe. Das sind alles Lebensmittel, welche in Phase 1 der Atkins Diät nicht auf dem Speiseplan stehen. Von daher kommt es zu einer Unterversorgung an Ballaststoffen.
Es ist eine besondere Herausforderung aller Low Carb Diäten, dem Körper sowohl ausreichend Ballaststoffe zuzufügen als auch die Kohlenhydratzufuhr auf teilweise weniger als 10 Gramm pro Tag zu reduzieren.
Doch solltest Du Dich deswegen nicht von der Atkins Diät abschrecken lassen. Denn es gibt verhältnismäßig einfache Lösungen, die für eine ausreichende und diätkonforme Ballaststoff-Zufuhr sorgen.
Tipp 1: Nimm die Ballaststoffe aus kohlenhydratarmen Gemüse
Brokkoli, Blumenkohl, grünes Salatgemüse sind gute Ballaststoffspender. Versuche von den zugelassenen 20 Gramm Kohlenhydraten so gut wie alles in diese Produktgruppe mit einfließen zu lassen.
Also wiege Dir das Gemüse genau ab und rechne aus, wie viel Du davon essen kannst um noch sicher unter den geforderten 20 Gramm zu bleiben.
Verschwende Deine wertvollen Kohlenhydrate für nichts anderes, insbesondere nicht für künstliche Süßstoffe, verarbeitete Wurst oder kohlenhydrathaltigen Käse.
Gemüse, Gemüse und nochmals Gemüse sind der beste Garant für Deine Darmgesundheit samt gut funktionierender Verdauung.
Tipp 2: Trinke ausreichend Wasser
Bei der Atkins Diät ist es generell wichtig sehr viel zu trinken. In erster Linie sollte dies Wasser sein. Ungesüßte Tees gehen natürlich. Auch ab und zu mal ein Kaffee macht nichts kaputt. Trinkst Du täglich mindestens 2 Liter Wasser leistest Du einen wichtigen Beitrag für Deine Darmgesundheit.
Bonus-Tipp 3: Dein Körper braucht Zeit – Gib ihm diese Zeit auch
Denke immer daran, dass Dein Körper Zeit benötigt. Denn es ist für ihn eine enorme Umstellung von einer komplett ungesunden alten Ernährung voll von Zucker, verarbeiteten Lebensmitteln und Limonaden hin zu einer kohlenydratarmen Ernährung mit viel ballaststoffreichem Gemüse, gesunden Fetten und unverarbeiteten Nahrungsmitteln.
Das ist für den Körper nicht einfach. Und das ist auch für den Darm nicht einfach.
Verstopfung ist auch ein Ausdruck der Zuckersucht. Der Körper verlangt den Zucker zurück, den er das ganze Leben im Überfluss bekommen hat.
Von daher ist auch die Verstopfung erst einmal eine natürliche Abwehrreaktion. Gib ihm die Zeit, die er dafür benötigt und unterstütze ihn mit den hier genannten Maßnahmen.
Denn auch Stress ist ein entscheidender Faktor für die Darmgesundheit. Stehst Du unter Stress, belastest Du damit auch Deinen Darm.
Setze Dich von daher bitte nicht unter Druck!
Unterstützend kannst Du eventuell noch eine Nahrungsergänzung wie das zuckerfreie Metamucil verwenden.
Tipp 4: Nimm genug gesunde Öle und Fette zu Dir
Fett ist der Hauptnährstoffbestandteil in der Atkins-Diät. Du musst stets sicher gehen, dass Du genug dieser Fette zu Dir nimmst.
Wir wissen ja mittlerweile, dass nicht das Fett fett macht, sondern dass hierfür eher die Kohlenhydrate und der damit verbundene Insulinausstoß verantwortlich sind.
Atkins und Verdauungsprobleme werden minimiert, wenn Sie zu jeder Gemüseaufnahme einen EL Öl hinzugeben. Öle, die sich besonders eignen:
- Bio – Olivenöl
- Kokosöl
- Palmöl (rot aus kontrolliertem Anbau)
Versuche in Deinen Salat viele verschiedene Gemüse mit einzubauen. Der helle Eisbergsalat enthält nicht so viele Ballaststoffe. Besser sind die dunkelgrünen Salatsorten.
Oder Du legst eine kleine Gemüsepause ein. Brokkoli, Spinat, Spargel, Blumenkohl und Gurken stellen eine immer gute Wahl dar.
- Gewinnung OHNE Regenwaldrodung: Bezug des wertvollen Bio-Öls von langansässigen Kleinbauern aus Ghana.
- reich an ungesättigten Fettsäuren
- erstklassige Bio-Qualität zum Verfeinern unterschiedlichster Gerichte: egal ob Nudel-, Reis-, Gemüse-, Pfannen- oder Kartoffelgerichte, Suppen, Eintöpfe oder Soßen
- eine exotische asiatische bzw. afrikanische Note schnell und einfach verpasst - kein umständliches Würzen mit unterschiedlichsten Kräutern!
- zum fairen Preis gehandelt - keine Ausbeute der Kleinbauern, Schutz der natürlichen Ressourcen vor Ort
Tipp 5: Streiche das Salz
Haben die ganzen vorausgegangenen Tipps nicht gefruchtet, kann es helfen vorübergehend alles Salz aus der Ernährung zu verbannen. Dies bedeutet dann keine Wurst, keine Essiggurken, kein Senf, kein fertiges Salatdressing usw.
Diese Maßnahme wirkt gegen die anhaltende Flüssigkeitsretention und kann Dir wieder zu einem normalen Stuhlgang verhelfen.
Ernährung analysieren, wenn der Durchfall länger als in der ersten Woche der Atkinsdiät anhält
Wie bereits in der Einleitung erwähnt ist der Durchfall ein ganz normales Symptom während der ersten Woche der Atkins-Diät. Innerhalb dieser strengen Induktionsphase leert der Organismus die Glykogenspeicher und setzt dadurch verstärkt Wasser frei.
In diesem Stoffwechselprozess hin zur Ketose verlierst Du durch diesen Wasserverlust einige Kilo an Gewicht.
Sollte der Durchfall jedoch Dein ständiger und häufiger Begleiter während der Atkins Diät werden, solltest Du selbst aktiv werden und Deine Nahrungszufuhr analysieren.
Atkins und Verdauungsprobleme haben eben immer ihre Ursachen in der Ernährung. Denn nicht alles, was keine Kohlenhydrate hat, ist für unseren Organismus wirklich hilfreich.
Lassen Sie Low-Carb Proteinriegel weg. Süßstoffe wie Sorbitol, Malitol, Glycerin etc. können bekanntermaßen Durchfall und Blähungen verursachen. Also auch damit dann mal weg.
Das gleiche gilt auch für alle Nachbauten, wie Low-Carb Kuchen, Low-Carb-Creme etc. Darin sind auch künstliche Süßstoffe enthalten, welche die Verstopfungsprobleme verursachen können.
Der Körper braucht Zeit, sich an rohes Gemüse zu gewöhnen
Es mag lustig klingen. Aber es kann durchaus sein, dass Dein Körper sich erst an die neue bessere Ernährung gewöhnen muss.
Insbesondere rohes Gemüse kann zu Beginn der Auslöser von Durchfall sein. In diesem Fall werden die Atkins und Verdauungsprobleme nicht sehr lange ein wirkliches Problem sein.
Die natürlichen Adaptionsprozesse werden Deinen Körper an die neue „ungiftigere“ Nahrung anpassen.
Kaue das rohe Gemüse gründlich und esse langsam. Denn der Verdauungsprozess beginnt tatsächlich bereits im Mund mit dem Kauen. Gutes Durchkauen der Nahrung ist ein wichtiges und wissenschaftlich bewiesenes Konzept zur Förderung der Darmgesundheit.
Sie können das Gemüse wenigstens zu Beginn ganz leicht andünsten. Aber Vorsicht. Schnell hat man dabei wertvolle Vitamine und Nährstoffe tot-gekocht.
Fazit: Atkins und Verdauungsprobleme sind in der Regel einfach in den Griff zu bekommen
In den ersten Wochen der Atkins Diät ist es ganz normal, dass es zu Verdauungsproblemen kommen kann. Es besteht keinerlei Grund zur Besorgnis. Denn in der Regel verschwinden diese Symptome schnell wieder.
Sollten die Probleme jedoch anhalten, weißt Du ja jetzt, an welchen Stellschrauben Du drehen kannst.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg bei der Atkins-Diät!